Nachhaltigkeits-Talk als Interview mit 3 Personen zum Segafredo Espresso Organico mit Kaffeesäcken im Hintergrund, Behind the scenes Foto

Espresso Organico: ein Gespräch mit Anna, Lucas & Susanne

Susanne: Liebe Anna, lieber Lucas, herzlich willkommen in dieser ungewöhnlichen Location. Lucas, wo sind wir hier eigentlich?

Lucas: Wir befinden uns hier in unserem Bio- und Fairtrade-Lager. Der Bio- und Fairtrade-Rohkaffee muss strikt getrennt von den anderen Produkten lagern, damit es zu keiner Vermischung kommt.

Susanne: Spannend zu wissen. Die Stimmung ist großartig hier. Ich weiß, dass ihr vor einiger Zeit gemeinsam auf einer besonderen Reise wart. Anna, wo genau wart ihr?

Anna: Wir durften gemeinsam mit Fairtrade nach Tansania reisen. Das war für uns ein perfekter Zeitpunkt, weil wir gerade mit der Produktentwicklung unseres Espresso Organico begonnen hatten. Das Produkt ist für den nachhaltigen Genuss zu Hause gedacht und Bio- und Fairtrade-zertifiziert. Durch diese Reise hatten wir die Möglichkeit, direkt aus dem Ursprungsland zu berichten. Das war wirklich sehr spannend.

Susanne: Lucas, was war euer erster Eindruck von den Fairtrade-Kooperativen in Tansania?

Lucas: Wir durften zwei Kooperativen besuchen. Die erste war „Kagera“ mit 70.000 Mitgliedern. Sie ist eine der größten Kooperativen. Von dort beziehen wir auch direkt unseren Rohkaffee. Man hat gesehen, wie gut so eine große Kooperative organisiert ist. Die zweite Kooperative war im Vergleich etwas kleiner, etwa 5.000 Mitglieder, und auf Arabica spezialisiert – aber ebenfalls sehr gut organisiert.

Susanne: Anna, welche Rolle spielt der Kaffeeanbau im Leben der Menschen vor Ort?

Anna: Für die Kaffeebäuerinnen und -bauern ist das ihre Lebensgrundlage – bei ihnen dreht sich alles um Kaffee. Es ist nicht nur ihre Arbeit. Dank der Zusammenarbeit mit Fairtrade haben sie die Möglichkeit Unterstützung zu bekommen – sei es beim Know-How-Aufbau rund um die Ertragssteigerung, aber auch beim Zugang zu Finanzierungen, die sie vermutlich allein nie erhalten würden. So bleiben sie am Puls der Zeit und können die best-mögliche Qualität produzieren – gemeinsam mit Fairtrade.

Susanne: Lucas, war das dein erster Besuch auf einer Kaffeeplantage? Und welche Unterschiede gibt es zu konventionellen Plantagen, wie wir sie von Bildern kennen?

Lucas: Ja, für uns beide war es der erste Besuch auf einer Kaffeeplantage. Man hat sofort den Unterschied gesehen: Auf der einen Seite Monokultur, auf der anderen Seite Mischkultur. Dort spenden Bananenbäume Schatten für die Kaffeepflanzen, welche gemeinsam mit vielen anderen Pflanzen wie Avocados oder Chilis angebaut werden. In der Monokultur hingegen standen die Pflanzen in der prallen Sonne – viele waren sehr dürr oder überreif. Ganz andere Bedingungen für das Wachsen der Pflanzen.

Susanne: Das klingt ja fast nach einem grünen Dschungel, Anna?

Anna: Ja, besonders die Kaffeegärten am Fuße des Kilimandscharo – die Vegetation war unglaublich grün. So ein Kaffeegarten ist etwas komplett anderes als eine industrielle Kaffeeplantage, wie man sie von Bildern kennt. Hier wachsen Mango-Bäume, Chilis und vieles mehr miteinander und befruchten sich gegenseitig. Es war atemberaubend, das zu sehen.

Susanne: Auf so einer Reise hat man oft auch die Möglichkeit, das Land von einer anderen Seite zu sehen, vielleicht in Bräuche und Traditionen einzutauchen. Was habt ihr diesbezüglich erlebt?

Lucas: Wir wurden in ein kleines Dorf eingeladen und dort bewirtet. Die Kooperative hat das organisiert. Es wurde auch ein traditioneller Tanz aufgeführt – und wir durften sogar ein bisschen mitmachen.

Anna: Hauptsächlich du hast die Hüften geschwungen. Das war unvergesslich.

Lucas: Ich habe mich bemüht, mitzumachen, ja.

Susanne: Bei uns kommen täglich viele Rohkaffeelieferungen an – mehrere tausend Tonnen im Jahr. Wenn man nun vor Ort die Menschen kennenlernt, die für Anbau und Ernte zuständig sind – wie verändert das den Blick auf den Kaffee und das Kaffeerösten, Lucas?

Lucas: Für mich hat sich der Blick tatsächlich stark verändert. Man bekommt einen Einblick, wie viel dort in Handarbeit gemacht wird – mit viel Liebe und Engagement. Jede:r ist motiviert, den eigenen Bestand bestmöglich zu pflegen. Wenn man dann hier den Rohkaffee in den Händen hält und röstet, schaut man natürlich, dass möglichst wenig Ausschuss entsteht – weil man weiß, wie wertvoll die Vorarbeit ist.

Anna: Ich durfte auch beim Aussortieren der Rohkaffeebohnen helfen – das war unglaublich. Die Frauen sitzen am Boden, streuen den Kaffee aus und sortieren die Bohnen per Hand aus. Sie haben schon ein richtiges Adlerauge und waren so schnell – ich hatte überhaupt keine Chance, defekte Bohnen in dieser Geschwindigkeit zu erkennen. Da sieht man wirklich, wie viel wichtige Handarbeit dahintersteckt – das verändert die eigene Wertschätzung enorm.

Susanne: Das klingt nach spannenden Erlebnissen. Gab es noch weitere Begegnungen, die euch besonders beeindruckt haben?

Anna: Ja – erinnerst du dich an die Dame, die uns ihren kleinen Kaffeegarten gezeigt hat? Wir durften Kaffeekirschen pflücken. Wenn man zwischen den Sträuchern durchgeht, sieht man alle Reifestadien auf der Kaffeepflanze: Blüten, grüne, gelbe und rote Kirschen. Man soll ja nur die roten pflücken. Später erzählte sie uns, dass der Garten früher ihrem Mann gehörte, der inzwischen verstorben ist. Jetzt führt sie das Geschäft – mit sehr viel Stolz. Das hat mich tief beeindruckt.

Lucas: Sie war wirklich sehr stolz und hat uns alles gezeigt – auch die Waschstation. Dort wird in einem Wasserbad überprüft, welche Kirschen schwimmen – diese sind oft mit Würmern befallen und werden aussortiert. Die, die sinken, kommen zur Entpulpung und Weiterverarbeitung. Das war sehr interessant.

Susanne: Anna hat bereits ein paar Punkte angesprochen. Lucas, vielleicht kannst du noch etwas genauer erklären, wie wichtig Fairtrade für die Menschen vor Ort ist?

Lucas: Die Zusammenarbeit mit Fairtrade ist für sie wesentlich, weil mit den zusätzlichen Mitteln viele Sozialprojekte umgesetzt werden können. Am Kilimandscharo zum Beispiel wollen sie mit diesem Geld einen Schulbus finanzieren, da die Kinder oft stundenlange zu Fuß in die Schule gehen müssen. Der Bus soll den Zugang zu Bildung erleichtern, damit die Kinder diese auch genießen können.

Susanne: Anna, die Mitglieder haben eine Mitsprache-Recht bei der Auswahl der Projekte. Weißt du, was noch alles finanziert wird?

Anna: Die große Kooperative, die wir zuerst erwähnt haben, wollte ein neues Gemeindezentrum bauen – für Versammlungen, Hochzeiten und so weiter. Jede Kooperative setzt eigene Prioritäten und alle Entscheidungen werden demokratisch getroffen. Jedes Mitglied hat ein Stimmrecht und kann mitbestimmen, was der Gemeinschaft zugutekommt.

Susanne: Welche Herausforderungen beschäftigen die Kaffeebauern aktuell, abgesehen von der Bezahlung?

Lucas: Ein großes Thema war die EUDR, die Entwaldungsverordnung der EU. Sie stellt die Kooperativen vor Probleme, weil sie teure GPS-Geräte anschaffen müssen und einen Zugang zum EU-Portal benötigen, der auch nicht kostenlos ist. Sie wussten bei unserem Besuch noch nicht, wie sie das stemmen sollen – und ob es finanzielle Unterstützung gibt.

Susanne: Leider kein einfaches Thema. Abgesehen vom Kaffee, hattet ihr auch Zeit für Sightseeing?

Anna: Nicht direkt – es war ja eine Kaffeereise und wir haben keine klassischen Sehenswürdigkeiten angeschaut. Allerdings konnten wir einen traditionellen Markt mit hauptsächlich Einheimischen besuchen – das war sehr nett. Dort gab es eigentlich alles zu kaufen: von Elektrogeräten, über Stoffe bis zu unzähligen Gewürzen, natürlich Obst und Gemüse aller Art.

Lucas: Und Snacks. Ich habe frittierte Heuschrecken probiert. Ein typischer Snack auf dem Markt.

Anna: So wie bei uns gebrannte Mandeln – dort eben Insekten. Nur die Mutigsten haben sich getraut!

Susanne: Kennt ihr auch das Nationalgericht von Tansania?

Anna: Ich glaube, das war ein Maisbrei. Der war fast immer als sättigende Beilage dabei.

Susanne: Genau – es heißt „Ugali“. Ich musste es auch nachschlagen. Es ist ein Maisbrei und wird fast zu jeder Speise gereicht.

Anna: Es gab viele Eintöpfe – oft mit Hühnchen oder Kochbananen. Wir wurden vor Ort von den Frauen in den verschiedenen Dörfern bekocht mit richtiger Hausmannskost. Authentischer geht’s nicht. Eine einmalige Gelegenheit.

Lucas: Ganz genau.

Susanne: Ich habe natürlich auch recherchiert, welche Getränke für Tansania typisch sind. Weit oben auf der Liste steht Bier. Habt ihr auch Bier verkostet?

Lucas: Das haben wir leider nicht geschafft – das müssen wir nächstes Mal nachholen.

Anna: Was für ein Bier ist das?

Susanne: Bananenbier.

Anna: Das höre ich zum ersten Mal – kommt auf die Liste.

Susanne: Mindestens ein Grund, zurückzukehren, oder?

Anna: Absolut.

Susanne: Zurück zum Kaffee. Wie trinken die Menschen vor Ort ihren Kaffee? Wie trinken sie traditionell ihren Frühstückskaffee?

Lucas: Vor allem Instantkaffee. Der Grund ist recht einfach: Sie können dafür die Bohnen verwenden, die sie auf dem europäischen Markt nicht verkaufen können. Sie sind sehr stolz auf die eigene Produktion im Land.

Anna: Wir hatten auch die Möglichkeit eine Instantkaffee-Fabrik zu besuchen. Die Begrüßung war herzlich, wir durften alle Bereiche anschauen inklusive einer Verkostung. Beeindruckt hat mich auch der Stolz der Managerin auf ihr Team. Fairtrade setzt sich sehr dafür ein, dass Frauen eine stärkere Rolle zukommt. Das hat man hier besonders gut gespürt.

Lucas: Und sie waren so stolz, dass sie uns eine Kostprobe mitgegeben haben – eine Dose Instantkaffee.

Susanne: Die verkosten wir dann später?

Lucas: Genau – sehr gerne.

Susanne: Ein ganzer Rucksack voller Erlebnisse und Eindrücke. Was hat euch besonders nachhaltig beeindruckt?

Anna: Wir haben wirklich sehr viele Eindrücke und Erlebnisse mitnehmen dürfen. Mir sind einige Situationen mit Kindern in Erinnerung geblieben. In einem Dorf habe ich durch ein Fenster in ein Klassenzimmer geschaut und plötzlich haben mich mindestens 50 Kinder im Matheunterricht angeschaut, wahrscheinlich genauso neugierig und nervös wie ich. Wir haben uns dann mit Händen und Füßen verständigt und ein paar Fotos gemacht – das auch für die Kinder ein besonderes Highlight.

Lucas: Bei mir ist das ähnlich. In Bukoba durften wir auch eine Schule besuchen, die auch von Fairtrade-Geldern finanziert wurde. Wir hatten Geschenke und Fußbälle dabei, die wir verschenkt haben. Die Kinder waren überglücklich, dass sie neue Fußbälle bekommen haben zum Spielen in der Pause oder auch für den Sportunterricht. Solche kleinen – für uns alltäglichen – Dinge bedeuten dort enorm viel.

Anna: Zum Dank hat die Direktorin dann alle Kinder im Schulhof versammelt – bestimmt 200 oder 300 Kinder – und sie haben „You are my sunshine“ für uns gesungen. Ich bekomme jetzt noch Gänsehaut. Das sind Erinnerungen fürs Leben.

Susanne: Ich beneide euch um diese wunderbare Reise. Und jetzt steht der Grund dafür auch vor uns: der neue Segafredo Espresso Organico. Verratet uns doch, welche Zubereitungsempfehlungen habt ihr für uns?

Lucas: Ich nehme den Espresso Organico – ein Mahlkaffee – sehr gern für die Moka-Kanne. Dafür passt er perfekt. Der Geschmack geht in Richtung Nougat und Schokolade – alles was mit der Erde und verbunden ist, eher kräftig.

Susanne: Und Anna, ich glaube, eine Besonderheit, die dir besonders gefällt, ist auf der Rückseite der Dose.

Anna: Ja! Ich bin verliebt in das neue Design des Espresso Organico. Sobald meine erste Dose leer ist, wird sie als Stifthalter auf meinem Schreibtisch weiterverwendet. Auf der Rückseite gibt es einen QR-Code mit vielen Ideen, wie man der Dose ein Second Life schenken kann. Einfach scannen und inspirieren lassen!

Susanne: Also nachhaltig von A bis Z – nicht nur der Kaffee, sondern auch alles drumherum. Ein stimmiges Konzept! Vielen Dank euch beiden für die Einblicke und Geschichten. Jetzt genießen wir gemeinsam eine Tasse Espresso Organico – und hoffentlich plaudern wir bald wieder.

Anna: Vielen Dank.

Lucas: Dankeschön.

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